Kleine Regelkunde für Bogenschützen / Wettkampfinfos
Die World Archery Federation (WA) ist der weltweit größte Dachverband der Sportbogenschützen und einziger Verband, der zu den Olympischen Spielen zugelassen ist.
Der Verband wurde 1931 in Lemberg, damals Polen, heute Ukraine, als Fédération Internationale de Tir à l’Arc (FITA) gegründet und trug diesen Namen bis zum Jahre 2011.
Auf der Delegiertenversammlung im Juli 2011 wurde die Umbenennung in World Archery Federation beschlossen.
Sitz der World Archery Federation ist das Maison du Sport International in Lausanne (Schweiz).
Ist in einem Wettbewerb eine Klasse nicht ausgeschrieben, so steht es den Schützen frei in der nächst höheren Wettkampfklasse zu starten (außer in den Schülerklassen). Ist auch diese nicht ausgeschrieben, so kann die leistungsstärkste Klasse gewählt werden (Schützen- bzw. Damenklasse):
Meisterschaften werden in folgender Reihenfolge ausgetragen:
1. Vereinsmeisterschaft 2. Kreismeisterschaft 3. Bezirksmeisterschaft 4. Landes-Verbands-Meisterschaft 5. Deutsche Meisterschaft
In der Regel ist bis zu den Bezirksmeisterschaften noch keine Qualifikation nötig. Um an den weiterführenden Meisterschaften teilnehmen zu können, muß der Schütze an allen vorhergehenden Meisterschaften teilgenommen haben. Ausnahmen sind bei besonderen Anlässen möglich.
Es werden 2 Meisterschaftszyklen im Sportjahr ausgeschrieben:
1. Bogenschießen im Freien
2. Bogenschießen in der Halle
Daneben gibt es Meisterschaften im Feldbogenschießen (nur im Freien).
Als Bogentypen sind zugelassen: der Recurve-Bogen und der Compound-Bogen beim Bogenschießen im Freien, zusätzlich beim Schießen in der Halle und beim Feldbogen der Blankbogen.
Die Hallenrunde besteht für alle Klassen aus 60 Pfeilen auf 18 Meter. Bis zur Kreismeisterschaft auf 10-kreisige 40 cm-Auflagen, ab Bezirk auf Dreierspots (Wertungszone bis einschließlich „6“), Jugend immer 10-Kreis, Schüler A 60 cm, Schüler B 80 cm.
Ab der Landesmeistermeisterschaft werden in der Schützen-,Damen- und Juniorenklasse Finalrunden geschossen.
Je die Hälfte der Scheiben stehen auf bekannten Entfernungen und auf unbekannten (zu schätzenden) Entfernungen. Verschieden große Auflagen mit 5-er Kreisen in schwarz-gold für die verschiedenen Entfernungen.
Signale beim Schießen:
Akustische Signale gelten vor optischen Signalen (Ampel).
2 maliges Pfeifen ist das Signal für die erste Gruppe (A,B) an die Schießlinie zu gehen. Nach 20 Sekunden ertönt ein einmaliger Pfeifton, die Schießzeit beginnt (Ampel grün). 30 Sekunden vor Ablauf der Schießzeit wird die Ampel gelb, danach springt die Ampel auf Rot. ein 2-maliger Pfeifton bedeutet , dass Gruppe 1 fertig ist und das Signal für die 2. Gruppe (C,D) an die Schießlinie zu gehen. Nach 20 Sekunden kann sie mit dem Schießen beginnen. Nach Ablauf der Schießzeit ertönt ein 3-maliges Pfeifen, die Ampel wird rot. Die Serie ist abgeschlossen und die Schützen gehen zur Trefferaufnahme zu den Scheiben. Bei der nächsten Passe beginnt die Gruppe C,D mit dem Schießen.
Verhaltensregeln:
Ohne auf der Schießlinie zu stehen, darf ein Schütze seinen Bogen –auch ohne Pfeil-nicht ausziehen.
Der Schütze darf den Bogen erst anheben, wenn das Zeichen (Pfiff oder Hupe) zum Beginn des Schießens gegeben worden ist.
Kein Schütze darf die Ausrüstung eines anderen ohne dessen Einwilligung berühren.
Während des Wettkampfs dürfen nur Schützen an der Schießlinie stehen, die ihre Pfeile zu schießen haben. Nach Beendigung des Schießens müssen sie sofort hinter die Wartelinie zurücktreten.
Wertung:
Die Schreiber müssen in fallender Reihenfolge den Wert jedes Pfeils so auf dem Schießzettel eintragen, wie er vom Schützen, dem er gehört, angeben wird. Die anderen Schützen der Scheibe überprüfen den angegebenen Wert. Bei Unstimmig-keiten ist ein Kampfrichter zu rufen. Weder die Pfeile noch die Scheiben oder Auflagen dürfen berührt werden, bevor die Ringzahlen aller Schützen der Scheibe eingetragen sind.
Ein Pfeil ist gemäß der Lage seines Schaftes auf der Scheibenauflage zu bewerten.
Berührt ein Pfeilschaft 2 Farben oder die Trennlinie zwischen zwei Ringen, so ist der höhere Ring zu werten.
Befinden sich mehr als 3 (6) Pfeile eines Schützen auf der Scheibe oder in der Schussbahn (auch hinter der Scheibe!) so werden nur die 3 (6) schlechtesten Pfeile gewertet. Im Widerholungsfall kann der Schütze disqualifiziert werden.
Ein Irrtum auf dem Schusszettel, der entdeckt wird bevor die Pfeile gezogen wurden, kann nur von einem Kampfrichter korrigiert werden.
Jeder Pfeil, der vor Freigabe des Schießens oder nach dem Signal für die Beendigung der Schießzeit geschossen wird, geht verloren; der beste Treffer dieser Serie wird abgezogen.
Ein Pfeil wird gewertet, wenn er die Scheibe trifft und stecken bleibt; wenn er die Scheibe trifft, zurückprallt und seine Einschussstelle einwandfrei feststellbar ist
(Markierung der Schusslöcher!); wenn er in einem anderen Pfeil stecken bleibt (Wertung so, wie der getroffene Pfeil); wie er steckt, auch wenn er vorher einen anderen Pfeil berührt hat; wenn er einen anderen Pfeil trifft, zurückprallt und der getroffene Pfeil einwandfrei festgestellt werden kann. Bei Durchschüssen wird entsprechend verfahren.
Ein Pfeil gilt als nicht geschossen, wenn ein Teil des Schaftes innerhalb einer vor der Schießlinie markierten 3-Meter-Zone liegt.
Ein Pfeil wird als Fehler gewertet, wenn er nach dem Berühren des Bodens die Scheibe trifft ( Ausnahme: beim Feldbogenschießen) oder wenn er eine fremde Scheibe trifft.
Alle Pfeile eines Schützen müssen einheitlich befiedert und benockt sein, sowie mit seinem Namen oder seinen Initialen auf dem Pfeilschaft versehen sein.
Bei einem technischen Defekt hat der Schütze 15 Minuten Zeit, diesen zu beheben.
Die verlorenen Pfeile darf er nachschießen.